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23.11.2020 | 19:01

Solidarität am Werk

Solidarität am Werk

Wie schwer die Lage von Künstlern und Kulturarbeitern in Serbien – ganz besonders in der Zeit der Covid-19-Pandemie – ist, zeigen im besten Sinne die Ergebnisse der Solidaritätsaktion, die einige Verbände zur Unterstützung einer großen Anzahl von Kollegen in Gang gebracht haben, die der Möglichkeit beraubt wurden, zu arbeiten und Einkünfte zu erzielen, dabei aber nicht von den Hilfsmaßnahmen der Regierung Serbiens und der Verwaltung der Stadt Belgrad umfasst wurden.

Dank dem Fond der Solidarität, der von der Assoziation Unabhängige Kulturszene Serbiens, dem Verband bildender Künstler Serbiens, der Union der Verbände der bildenden Künstler der Vojvodina, der Station Service für modernen Tanz, von Bazaart und AICA Serbien angeregt wurde, erhielten 177 Kulturarbeiter aus ganz Serbien eine einmalige finanzielle Unterstützung in der symbolischen, aber überaus benötigten Höhe von je 30.000 Dinar.

Der Fond der Solidariät wurde als zeitweiliges gemeinsames Projekt für die Erhebung von Hilfe für die gefährdesten Akteure im Bereich der Kultur gegründet, die keine andere Form von Unterstützung vom Staat oder den lokalen Selbstverwaltungen erhalten hatten.

Ein Teil der Mittel wurde von internationalen Stiftungen erhoben - insgesamt 4,8 Millionen Dinar (vom Fond für die offene Gesellschaft 3 Millionen, von der  Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit in der Schweiz 1,7 Millionen und von der Plattform FundAction 1,2 Millionen Dinar). Auf dem Wege einer Crowdfunding - Kampagne auf der Website Donacije.rs wurden zusätzliche 753.000 Dinar gesichert.

Die Mittel wurden auf Grund eines öffentlichen Aufrufs vergeben, der vom 16. Juli bis zum 6. August offen war und auf den ganze 1.668 Anmeldungen eingingen.

Die Grundkriterien für die endgültige Liste der gefährdesten Kollegen waren ihre Sozial- und Wohnsituation (alleinerziehende Eltern von Kindern im Alter bis 18 Jahre, die in der Zeit des Ausnahmezustands ohne Einkünfte blieben; Personen, die älter als 65 Jahre sind, alleine leben und keine andere bedeutende finanzielle Unterstützung haben; Eltern mit Kindern, die ohne jede Einkunft geblieben sind; Individuen, die ohne den Großteil ihrer Einkünfte im Haushalt in der Zeit des Ausnahemszustands geblieben sind).

„Obschon wir uns bewusst sind, dass dies nur ein Tropfen im Meer der Mittel war, die benötigt werden, um das zerrüttete, unbeschützte, ungeregelte System der Kultur zu unterstützen und Künstlern, Künstlerinnen, Kulturarbeitern und –arbeiterinnen in diesen schweren Zeiten zu helfen, sind wir auf unsere Initiative und ihre Ergebnisse stolz. Wir danken allen Spendern, ganz besonders allen Bürgern, die während der Kampagne solidarisch Mittel gespendet und somit ermöglicht haben, die Anzahl derjeniger zu erhöhen, denen wir Hilfe leisten konnten“, teilten die Organisatoren der Aktion mit.

„Die Tatsache, dass sich eine so große Anzahl von Akteuren im Kulturbereich für die Hilfe des Fonds der Solidarität angemeldet hat, bestätigt noch einmal, wie ruiniert das System der Kultur in unserem Land ist und wir verheerend die Folgen der jarhzehntelangen Sorglosigkeit und Unkundigkeit der Entscheidungsträger und Schöpfer der Kulturpolitik in Serbien sind. Andererseits zeigt diese Aktion, dass Solidarität und gemeinsame Arbeit ein Modus Operandi in allen Bereichen unserer Gesellschaft sein müssen“, betonten die Gründer des Fonds der Solidarität.

(SEEcult.org)

*Support: International Relief Fund of the German Federal Foreign Office, the Goethe-Institut, and other partners

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